Kommunikation bei massiven Veränderungen – die Corona-Krise als Transformation?

Kommunikation bei massiven Veränderungen – die Corona-Krise als Transformation?

Aktuell wird aufgrund der Corona-Krise auf allen Kanälen viel kommuniziert. Das beobachte ich zum einen als reine Konsumentin der Informationen, zum anderen auch auf der Meta-Ebene aus meiner Rolle heraus.

Der Start der Corona-Pandemie in China wird aus dem sicheren Europa betrachtet. Die Nachrichten zeigen von Beginn an surreale Bilder aus China von Sprüh-Fahrzeugen, die ganze Straßenzüge mit Desinfektionsmitteln übersprühen. Führt das bei uns zu einem entsprechend vorsichtigem Verhalten? Nein! Wir fliegen weiterhin unbekümmert in den Urlaub, gehen ins Kino, besuchen Groß-Veranstaltungen, treffen uns mit Freunden. China und dieses Virus sind weit weg.
Sowohl real – hinsichtlich der tatsächlichen Entfernung, als auch mental – hinsichtlich der möglichen Risiken.

Plötzlich, Corona in Deutschland. Aber ein einer Hand abzählbar – kein Problem. Ups, infizierte Menschen feiern Karneval und verbreiten unwissend das Virus. So nimmt die Pandemie in Deutschland ihren Anfang. Die Fallzahlen bleiben zunächst niedrig, das ist bekannt. Wenn sich alle verhalten wie immer, greift das Virus um sich. Das wird eindringlich kommuniziert. Führt es zu eine allgemeinen Verhaltensänderung? Nein! Der Ruf nach der Regierung wird laut – JETZT müssen Vorschriften her. Merkwürdig. Erst mit den Vorschriften, dem Kontakt-Verbot, klappt es besser. JETZT bleiben die Menschen weitestgehend sozial distanziert.

Ich frage mich, warum wir nicht einfach selbst bestimmt verantwortungsvoll handeln können, zumal seriöse Quellen kommunizieren und uns so weitreichende Informationen zur Verfügung stellen und sachlich mögliche Szenarien aufzeigen.

Kommunikation hat anscheinend Grenzen.

Hierzu fällt mir das Modell vom Sender und Empfänger einer Nachricht ein. Egal, was der Sender sagt und meint, wichtig und nur relevant ist, was beim Empfänger ankommt. Die daraus folgende Erkenntnis lautet:  JEDE Nachricht wird beim Empfänger gemacht. Egal, was der Sender sagt, wichtig ist, was der Empfänger daraus macht. Und wenn der Empfänger den Ernst der Nachricht nicht WAHRnimmt, ist seine WAHRheit eine andere als die des Senders. Jeder verhält sich seiner WAHRnehmung entsprechend stimmig. Wer hat Recht?

Kommunikation hat Grenzen, sicher.

Gleichzeitig registriere ich und bin  froh, dass engagierte Kommunikatoren unverdrossen den Ernst der Lage darstellen.
Ich freue mich, dass inzwischen viele Menschen diesen Ernst der Lage erkannt haben und einfach zuhause bleiben.
Ich freue mich über kreative Kollegen, die phantasievoll mit der momentanen Situation umgehen und nun beispielsweise die Gelegenheit nutzen, sich und ihr Business zu überprüfen und mich damit inspirieren.
Ich freue mich über die vielen Impulse aus meinem Netzwerk, die mir die Zeit in selbstgewählter Isolation nicht lang werden lassen.
Ich freue mich über alternative Möglichkeiten, mit Freunden, Kollegen in Kontakt zu bleiben.
Ich freue mich, diesen Blog geschrieben zu haben.

Wie ist Ihre Meinung?

Schreiben Sie mir gern:

rodeck@wirlotsen.de

Bitte bleiben Sie gesund.